Schloß-Kompanie baut Gedächtnisgarten für Haus St. Marien

Gemeinsames Projekt mit behinderten Mitmenschen

Miteinander – Füreinander. Unter dieser Überschrift hat der Vorstand der Schloß-Kompanie ein langfristig angelegtes gemeinsames Projekt mit den Bewohnern des Wohnheims St. Marien ins Leben gerufen. Bei einer Klausurtagung im vergangenen Jahr wurde beschlossen, zur Vertiefung des sinnstiftenden Hintergrunds des Vereins eine soziale Aktion zu starten.

 

Die Schützen der Schloß-Kompanie sind hochmotiviert und bereit Hand anzulegen. Ein Team um Hauptmann Winfried Kurte hat die Details geplant: Die Anlage eines Gedächtnisgartens für die im Lauf der Jahre verstorbenen Bewohner des Caritas-Hauses St. Marien in Schloß Neuhaus. „Für uns ist es wichtig, unseren Leitgedanken Glaube, Sitte, Heimat zu leben und das nach außen zu zeigen. Auch für unsere jungen Schützen soll dadurch ein entsprechendes Werteverständnis vermittelt werden“, erklärt Hauptmann Kurte.

Oberleutnant Raimond Leiwen hatte von der Idee der langjährigen Gemeindereferentin Annette Kloke gehört, die auch Seelsorgerin von St. Marien war, dort einen Gedächtnisgarten anzulegen. Seit der Gründung des Hauses für Menschen mit geistigen Behinderungen 1983 sind schon viele Bewohner verstorben, wurden aber zumeist auf den Friedhöfen ihrer Herkunftsgemeinden beerdigt. „Deren Freunde im Haus St. Marien haben deshalb bisher keinen Ort der Trauer und Erinnerung“, erklärt Annette Kloke.

Das wollen die Schützen jetzt ändern. Schloß-Schütze Wolfgang Schaefers, Architekt im Ruhestand, hat die Pläne ehrenamtlich erstellt, will den Gedächtnisgarten hinter dem Haus gemäß christlicher Tradition nach Osten ausrichten: „In der Trauer und Besinnung soll der Blick Richtung Sonnenaufgang gehen, das Symbol der Auferstehung und Hoffnung.“ Bei einem ersten Arbeitseinsatz im Herbst wurde das Gelände vorbereitet und der Kontakt zwischen Schützen und Bewohnern hergestellt, ein Erlebnis für viele Schützen: „Es gab sehr viel positives Feedback“, sagt Raimond Leiwen. „Für manchen brachte der Kontakt mit behinderten Menschen neue Erkenntnisse, teilweise vorhandene frühere Berührungsängste wurden abgebaut“, berichtet Winfried Kurte. Das gemeinsame Miteinander ist vor allem Annette Kloke ein Anliegen: „Mir ist es wichtig, unsere Bewohner bei den Arbeiten zu beteiligen.“ Im Haus St. Marien, das zu den Caritas Wohn- und Werkstätten im Erzbistum Paderborn (CWW Paderborn) gehört, leben zurzeit 51 Bewohner.

Beim weiteren großen Arbeitseinsatz am 2. April wurden die Bewohner von Haus St. Marien deshalb entsprechend ihrer Möglichkeiten aktiv in die Arbeiten einbezogen. Nach den groben Vorarbeiten in den vorangegangenen Wochen, wurde an diesem Tag der Grundstock für die neuen Wege sowie deren Einfassungen gelegt. Dank des Organisationstalents von Hauptfeldwebel Markus Günzel lief alles reibungsfrei, so dass der Gedächtnisgarten mittlerweile konkrete und sichtbare Formen annimmt.

Begeistert vom Engagement der Schützen sind auch Hubert Kaufmann und Uschi Schräer-Drewer vom Haus St. Marien: „Fantastisch, wie sich jeder einbringt“, lobt die Ehrenamtskoordinatorin. „Die Anlage des Gartens wäre sonst unmöglich für uns“, sagt der stellvertretende Hausleiter.

Zur erfolgreichen weiteren Umsetzung der Idee werden allerdings noch Spenden für das benötigte Material gesucht. Die Kosten für behindertengerechte Wegbeläge, Randsteine, einen Gedenkstein und anderes müssen noch zusammenkommen. „Wir hoffen, dass sich dafür noch Spender für dieses gemeinnützige Projekt finden“, sagen Annette Kloke und Winfried Kurte. Der Rechtsträger des Hauses St. Marien ist als gemeinnützig anerkannt. Bankverbindung: Haus St. Marien, Kontonummer 19 031 800, BLZ 472 603 07 (Bank für Kirche und Caritas), Stichwort: Gedächtnisgarten.

Mehr Informationen erhalten Sie unter www.st-marien-paderborn.de oder bei Annette Kloke, Tel. 05251/6989666, a.kloke@paderborn.com. Bilder und Berichte finden Sie auch auf der Internetseite der Schloß-Kompanie unter schlosskompanie.de.

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