Einweihung Gedächtnisgarten 

Schloß-Schützen und Wohnhaus St. Marien feiern ihr gemeinsames Werk

„Boh, das war richtig schön!“, staunte ein Bewohner des Hauses St. Marien am Ende der großen Feier und sprach damit vielen aus der Seele. Das Fest der Einweihung des Gedächtnisgartens am 28.04.2013 war der Höhepunkt der Zusammenarbeit der Schloß-Kompanie des Neuhäuser Schützenvereins mit dem Wohnhaus St. Marien. Gemeinsam hatten sie den Gedächtnisgarten entwickelt. Auch die Bauarbeiten wurden von einzelnen Bewohnern unterstützt.

„Wir als Bewohner und Bewohnerinnen haben von Anfang an mit geplant. Der Gedächtnisgarten ist unser gemeinsames Werk“, berichtete Thomas Bachhuber, Vertreter der Bewohner von St. Marien stolz. Zum Staunen aller berichtete Winfried Kurte, Hauptmann der Schloß-Kompanie, von der enormen Arbeitskraft, die geleistet wurde. Die Schützen bewegten unter anderem 115 Tonnen Schotter und Steinmehl, was umgerechnet 736 Schubkarren bzw. 17700 Schüppenfüllungen ausmacht. 2200 kg Stahl wurden verarbeitet, 2600 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet und insgesamt 7000 Euro an Spenden gesammelt. Winfried Kurte: „ Es war und ist es mir ein besonders Anliegen, die Schützenarbeit vor dem Hintergrund unseres Mottos „Glaube, Sitte, Heimat“ gerade auch im sozialen Bereich spürbar werden zu lassen. Die Idee für dieses Projekt kam über meinen Vertreter Raimond Leiwen zu uns. Wir sind stolz darauf, dass uns dieses schöne und sozial wertvolle Werk gelungen ist und dass wir hier ein sichtbares und vor allem nachhaltiges Zeichen setzen konnten. Mein Fazit: Hier ist sowohl materiell als auch emotional etwas Großes entstanden.“ 

Nach 3-jähriger Bauzeit freuten sich alle auf die Einweihung. Mit einem großen Aufmarsch marschierten die Neuhäuser Schützen begleitet vom Tambourcorps auf das Festtagsgelände. Zahlreiche Gäste aus dem Stadtteil, Spender, Angehörige von Verstorbenen und Freunde des Hauses feierten mit. Pfarrer Hubert Nitsche und Oliver Peters weihten im Rahmen eines festlichen ökumenischen Gottesdienstes das Kunstwerk ein, bevor Seelsorgerin Irmgard Salmen zum ersten Mal mit Bewohnern und Freunden des Hauses Kerzen und Bilder für die verstorbenen Mitbewohner aufstellte. Annette Kloke, Initiatorin und Koordinatorin des Projekts, lobte das Engagement der Schützen: „Das Zusammenspiel von vielen Berufen und von Kontakten über den Schützenkreis hinaus, die Begeisterung für eine gemeinsame Sache steckt in diesem Gedächtnisgarten“. Thomas Bachhuber hob hervor: „Hier in diesem Gedächtnisgarten stecken auch viele frohe Kontakte. Wir haben hier viele von Schloß Neuhaus kennengelernt und wissen ihre Namen. Danke für die Freundschaft.“ Neben dem großen Engagement der Schützen bedankte sich der Einrichtungsleiter Friedbert Krawinkel bei den zahlreichen Spendern, durch die die meisten Kosten bereits abgedeckt sind. Ebenfalls lobte er die eindrucksvolle Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Wilfried Neisemeier. Bei der Erstellung der drei Figuren für den Mittelpunkt des Gedächtnisgartens war ihm die Beteiligung von Bewohnern und allen Mitwirkenden ein großes Anliegen. Immer wieder lud er in seine Werkstatt ein und assistierte denen, die ganz individuell den Stein mitgestalteten. So sind neben den Namen der Verstorbenen Bewohner auch Lebenszeichen auf den Figuren eingemeißelt. Annette Kloke beschrieb in einer Ansprache die Bedeutung des Gedächtnisgartens. „Er soll neben dem Erinnern an verstorbene Bewohner auch Geborgenheit und Hoffnung schenken. Deshalb ist dieser Ort nicht ein Ort des Todes sondern ein Ort des Lebens.“ 

Damit der Gedächtnisgarten lange nutzbar ist, wird er künftig gemeinsam von den Schützen und Bewohnern des Hauses gepflegt. „Haus St. Marien ist mit den Bewohnern und Bewohnerinnen ein Teil der Schloß-Kompanie geworden und die Schützen sind ein Teil des Wohnhauses geworden“, beschreibt die Ehrenamtskoordinatorin Uschi Schräer-Drewer diesen Prozess, in dem behinderte und nicht behinderte Menschen zusammenwirkten. Als Dank überreichten die Verantwortlichen des Hauses allen, die am Bau mitgewirkt haben das Logo des Trägers Caritas Wohn- und Werkstätten im Erzbistum Paderborn als Anstecknadel. Hierbei wurden alle ehrenamtlichen Mitarbeiter des Projekts namentlich erwähnt. Als Erinnerung an die gemeinsame Bauzeit überreichte Hauptmann Winfried Kurte zusammen mit Spieß Markus Günzel eine Foto-Collage, auf der die Entstehung in Bildern dokumentiert ist. 

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